Weiter geht es mit Teil 2 unseres Interviews, in dem Payam Vassighi – Gründer von favattic – uns erzählt, was für ihn Unternehmertum bedeutet und wie er sich persönlich weiterentwickelt. Der ein oder andere coole Tipp ist sicher dabei! (hier geht es zu Teil 1)
Hi Payam,
weiter geht es mit Teil 2 unseres Interviews. In Teil 2 wirst Du als Person, Deine Motivation und Deine Learnings als Preneur im Vordergrund stehen.
Wie wichtig ist Dir persönlich das Unternehmertum? Könntest Du Dir auch vorstellen, irgendwann als Angestellter zu arbeiten oder ist Dir die Selbstständigkeit so wichtig und bestimmt so sehr Deinen Lifestyle, dass Du es Dir eigentlich nicht anders vorstellen kannst?
Unternehmertum ist einzigartig und spannend. In keinem Angestelltenverhältnis gibt es so viele Herausforderungen und Möglichkeiten, verschiedene Ideen auszuprobieren, um den Verlauf eines Unternehmens zu bestimmen. Das ist faszinierend und macht trotz vieler Arbeitsstunden einfach sehr viel Spaß.
Als Unternehmer muss man sich gerade am Anfang immer wieder selbst motivieren. Wie machst Du das? Visualisierst Du Deine Ziele und Visionen? Mit wem sprichst Du regelmäßig über solche Themen?
Zusammen im Team besprechen wir regelmäßig, was gut und weniger gut gelaufen ist. Es gibt uns allen immer wieder viel Energie zu realisieren, was wir schon erreicht haben.
Aufgaben und Ziele organisieren und visualisieren wir mit To-Do-Listen und zahlreichen Trello-Boards. Diese helfen uns nicht nur dabei den Überblick zu behalten, sondern motivieren auch, alleine durch das Abhaken erledigter Aufgaben.
Außerhalb des Teams tausche ich mich regelmäßig mit anderen Startups oder erfahrenen Startup-Beratern aus. Gerade die Offenheit in dieser Szene ist überwältigend, man hilft sich gegenseitig und das macht großen Spaß.
Hast Du bestimmte Rituale, denen Du folgst? Viele Unternehmer haben z.B. eine Morgenroutine, um entspannt und gleichzeitig fokussiert in den Tag zu gehen. Gibt es so etwas auch bei Dir?
Ich beginne den Tag um 6:00 Uhr mit einem Espresso und bearbeite meine Emails. Danach bringe ich meine Tochter in die Kita und genieße den Fußweg mit ihr. Am Arbeitsplatz angekommen, starte ich dann entspannt den intensiven Arbeitstag.
Ausgeglichenheit ist wichtig, um die nötige Leistung abrufen zu können, um etwas eigenes auf die Beine zu stellen. Was hilft Dir am meisten, um Dich zu entspannen?
Zeit mit meiner Familie und Freunden z.B. bei einem guten Essen und ab und zu ein Saunagang.
Gibt es bestimmte Selbstmanagement Tools, die Du nutzt, um den Überblick über verschiedene Themen zu behalten und Deine Produktivität zu steigern?
Generell favorisiere ich leichtgewichtige Tools, die den Arbeitsalltag erleichtern. Meine absoluten Lieblinge sind hier Trello, Wunderlist und natürlich favattic. Trello ist ein tolles Projektmanagement-Tool. Es ist sehr empfehlenswert, um Team-Aufgaben klar zu strukturieren und den jeweiligen Projektstatus transparent für alle darzustellen. Über Wunderlist organisiere ich gerne meine beruflichen als auch privaten To Do-Listen. Mit favattic speichere ich alle nützlichen Dienste und wissenswerte Informationen aus dem Web. Ich strukturiere sie nach Themenbereichen, teile sie mit meinem Team und nutze sie als gemeinsames Nachschlagewerk und manchmal als auch To-Do-Liste.
3 Bücher (oder Blogs, Podcasts, Youtube Channels etc.). die man als Preneur unbedingt kennen sollte?
Das Buch „The Lean Startup“ von Eric Ries – ein Klassiker. Das Buch „Kopf schlägt Kapital“ von Prof. Faltin und das Community-Portal „letsseewhatworks.com“ von Christian Häfner – auch bekannt als Gründer von “fastbill.com”
Lebenslanges Lernen ist eines der typischen Schlagwörter, die man ständig hört. Bildest Du Dich regelmäßig weiter und wie integrierst Du das Lernen in Deinen Tagesablauf? Gibt es bestimmte Messen, Konferenzen oder Seminare, die Du besuchst?
Weiterbildung ist absolut wichtig, gerade in der IT. Wer am Ball bleiben und mithalten will, muss sich regelmäßig mit neuen Themen und Technologien auseinandersetzen. So besuche ich regelmäßig IT-Konferenzen, nehme an Fachvorträgen und Master Classes teil. Im Arbeitsalltag selbst lese zwischendurch Fachmagazine und Blogs im Internet.
Fehler gehören zum Unternehmertum dazu und durch Niederlagen lernt man am meisten. Was waren Deine größten Learnings auf Deinem bisherigen Weg?
Richtig, durch Fehler lernt man am meisten. Einer meiner Lieblingsgeschichten: Wir sind offiziell im Juni 2015 in die OPEN BETA gegangen. Erst danach haben wir angefangen uns mit SEO auseinander zu setzen. Deutlich zu spät. So waren wir anfangs bei Google gar nicht zu finden. Erst sehr langsam, nämlich 2 Monate später, waren wir auf Seite 7 und im November 2015 auf Seite 2 bei Googles Suchergebnissen gelistet. So ist zu viel Zeit nach dem Launch vergangen, um digital sichtbar zu werden. Mit vielen freiwilligen Beta-Testern und viel Energieaufwand konnten wir dann endlich im Februar 2016 die Betaphase verlassen. Das kann man sicher besser machen 🙂
Payam, vielen Dank für das Interview! Wir drücken Dir die Daumen für favattic und die weitere Zukunft. Gibt es noch etwas, dass Du unseren Lesern mitgeben willst? Einen Tipp von Preneur zu Preneur?
Geht frühzeitig mit Eurer Zielgruppe ins Gespräch, am Besten gleich ganz zu Anfang noch während der Ideenphase. Zusätzlich ist es sehr hilfreich, einen Sparring-Partner und Tester aus der Zielgruppe zu haben, die die gesamte Produktentwicklung begleiten. Diese liefern Euch zum einen gute Ideen für die Produktentwicklung und zum anderen helfen sie Euch, ein wirklich gutes und zielgruppenspezifisches Produkt zu entwickeln.