In unzähligen Ratgebern und noch mehr Blogs werden Tipps gegeben, wie man seine Berufung findet.

Nur, die meisten haben gar nicht DIE eine Berufung.

Es werden immer wieder Beispiele von Menschen genannt, die in einer bestimmten Tätigkeit aufblühen und genau diese Aufgabe als ihre Lebensaufgabe sehen.

Das können Leistungssportler sein, Herzblut-Programmierer, die von den verschiedensten Orten der Welt aus arbeiten, erfolgreiche Unternehmer, die 70-80 Stunden pro Woche arbeiten und sich nichts Schöneres als ihre Arbeit vorstellen können. Es kann sich aber auch um Familie oder komplett andere Lebensstile drehen.

Für jeden gibt es genau den einen Lebensstil und die eine bestimmende Aufgabe.

Wirklich? Ich wette, dass es den meisten so geht, wie mir: Die EINE Sache gibt es einfach nicht.

Falls Du zu den Menschen gehörst, die genau ein bestimmtes Interesse als lebensbestimmende Berufung haben, solltest Du dieser Leidenschaft natürlich folgen.

Alle anderen sollten diese Illusion vergessen.


 

Wie kannst Du rausfinden, ob Du nun eine bestimmte Berufung hast oder nicht?

Der Schlüssel liegt darin, Dir über Deine Prioritäten im Klaren zu werden, angefangen mit Deiner Lebensvision (die natürlich mehrere Dinge umfassen und sich im Laufe der Zeit ändern kann!) und Deinen kurzfristigen Zielen.

Überlege Dir, ob sich Deine Leidenschaften im Laufe der Zeit geändert haben oder, ob eine Sache bei Dir schon immer ganz hoch im Kurs stand.

Die Berufung(en) ändert sich über die Zeit

Wenn es jetzt Dein größter Wunsch ist die Welt zu entdecken, ortsunabhängig zu leben und zu arbeiten und Du deshalb z.B. Freelancer werden, ein eigenes Digitales Business starten oder einen Job mit weltweiten Einsätzen haben willst, heißt das doch nicht, dass Du genau das immer machen willst.

Über die Zeit hinweg ändern sich persönliche Prioritäten.

Das ist auch gut und richtig, denn die Welt bewegt sich weiter und Du Dich ebenfalls.

Deshalb, falls es jetzt gerade Dein Wunsch ist, ortsunabhängig zu arbeiten, dann folge diesem Ziel und arbeite daran, diesen Lifestyle in die Tat umzusetzen.

Scheiß drauf, ob es in ein paar Jahren immer noch das Richtige ist. Das wird die Zeit zeigen. Vielleicht willst Du dann auch sesshaft werden vielleicht aber auch nicht.

Lass Dich durch das Thema Berufung nicht unter Druck setzen.

Niemand MUSS eine Berufung finden. Es wird immer behauptet, dass man genau das Richtige finden muss.

Manchmal hilft es, die Dinge erstmal kommen zu lassen und verschiedene Sachen auszuprobieren. Wichtig ist, dass Du aktiv bist, nicht aber, dass Du weißt, was Du die nächsten 30 Jahre machen willst.

Es gibt auf diesem Weg die Falle, dass man unterbewusst Aufgaben als die eigene Berufung annimmt, weil sie gesellschaftlich akzeptiert sind.

Du musst nicht eine steile Karriere als Angestellter in einem Konzern als Deinen Traum erachten, nur weil Dein Umfeld genau das gut findet. Du musst auch nicht selbstlos die Welt retten.

Jeder wird es von sich weisen, auf diese Art beeinflusst zu sein. Aber genau das ist das fiese an der Falle. Es findet sehr subtil statt.

5 Tipps, um die Berufung doch zu finden

Wir haben nun festgestellt, dass es für die meisten nicht DIE Berufung gibt.

Trotzdem kannst Du Dir bewusst werden, was Dich begeistert und daraus können Berufung(en) entstehen. Das ist ein langer Prozess und nichts, was von einem auf den anderen Tag passiert.

Vielleicht hast Du schon ein Bild von Deinen Träumen und Zielen. Aber auch dann macht es Sinn, sich immer wieder zu hinterfragen. Genau dieses Hinterfragen ist eine wichtige Eigenschaft von überdurchschnittlich erfolgreichen Menschen!

1. Berufung finden: Was hat Dir in der Vergangenheit Spaß gemacht?

Was war in der Vergangenheit stressig oder nervig und was hat Spaß gemacht?

Beziehe alle möglichen Situationen und Tätigkeiten ein, Hobbies, Jobs, Ausbildungen etc.

Welches Umfeld war am Schönsten? Hast Du selber gerne etwas hergestellt oder lieber koordiniert oder beides? Lieber im Team oder doch alleine? Hat es Dich in die Ferne oder in die Heimat gezogen?

2. Berufung finden: Was begeistert Dich?

Gibt es etwas, bei dem Du denkst „Wow ist das geil“? Gibt es irgendwelche Dinge, die Du stundenlang machen kannst und die Zeit dabei vergisst?

3. Berufung finden: Was geht Dir so richtig auf den Sack?

Du kannst Dich Deinen Leidenschaften andersherum nähern, indem Du Dir überlegst, was Du überhaupt nicht ausstehen kannst.

Welche Art von Tätigkeit würdest Du auf keinen Fall machen wollen? Welche Art von Leuten gehen Dir auf den Keks? Was wäre der schlimmste Job für Dich und warum?

4. Berufung finden: Was treibt Dich aus dem Bett?

An welchen Tagen stehst Du gerne auf?

In der Erwartung eines stressigen Arbeitstages will man sich morgens direkt wieder im Bett umdrehen. Bei der Erwartung auf den nächsten Urlaub sieht das schon ganz anders aus.

Gibt es bestimmte Arbeitstage, an denen das Aufstehen leichter fällt? Warum? Welche Erwartungen lassen Dich in der Freizeit besonders leicht aufstehen?

5. Berufung finden: Konzentriere Dich auf Deine Stärken

Konzentriere Dich auf Dinge, die Du gut kannst. Oft sind das gleichzeitig die Dinge, die einem Spaß machen.

Allerdings weiß man manchmal gar nicht, ob man eine bestimmte Sache gut kann. Das ist egal. Wenn Du Bock auf etwas hast, probiere es einfach aus.

Fokussiere Dich jedoch nicht zu sehr auf Deine Schwächen. Wenn Du irgendwas, das wirklich nicht Dein Ding ist, mit Mühe und Frust auf Mittelmaß hebst, bringt Dich das nicht weiter.

Fazit zum Mythos Berufung

Du brauchst keine Berufung, um Dein Ding durchzuziehen. Lass Dich nicht unter Druck setzen, die eine bestimmte Sache gibt nicht. Das ist ein Mythos.

Dennoch solltest Du Dir im Klaren werden, was Du willst. Das ist ein Prozess und kann lange dauern. Manchmal muss man die Dinge einfach auf sich zukommen lassen und verschiedene Sachen ausprobieren.

Dabei hilft es, die richtigen Fragen zu stellen. Welche Erfahrungen hast Du gemacht? Hast Du irgendwelche Tipps für uns?

 

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